Metall bleibt hart

IG Metall droht bei Scheitern der Verhandlungen mit Ausweitung des Streiks. Die Arbeitgeber lehnen 35-Stunden-Woche weiter strikt ab

FRANKFURT/MAIN ap ■ Die IG Metall hat mit einer Ausweitung der Streiks im Osten gedroht, falls es bei den Tarifverhandlungen morgen keine Einigung gibt. „Wenn es zu keiner Lösung kommt, werden die Zahlen der Streikteilnehmer wieder höher“, sagte der ostdeutsche IG-Metall-Bezirksleiter Hasso Düvel gestern in Berlin. Dann werde es auch in den großen westdeutschen Automobilwerken „Solidaritätsaktionen“ geben.

Trotz dieser Drohung sind Gewerkschaft und Arbeitgeber offenbar ernsthaft bemüht, ihren Tarifstreit um die Arbeitszeitverkürzungen in Ostdeutschland beizulegen. IG-Metall-Chef Klaus Zwickel und Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser wollen nach Gewerkschaftsangaben heute an einem geheimen Ort zu einem Sondierungsgespräch zusammenkommen. Einen Tag vor dem Spitzengespräch äußerte sich Zwickel zuversichtlich, dass man sich einigen werde. Im Zweifel sei die IG Metall bereit, auch am Wochenende weiter zu verhandeln.

Auch Zwickels designierter Nachfolger als IG-Metall-Chef, Jürgen Peters, unterstrich den Einigungswillen der Gewerkschaft, drohte aber für den Fall eines Scheiterns der Verhandlungen ebenfalls mit einer Ausweitung der Kampfmaßnahmen.

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall bekräftigte unterdessen die strikte Ablehnung der von der IG Metall geforderten Arbeitszeitverkürzung. Ihr Verhandlungsführer Roland Fischer bewertete es zwar als positiv, dass die Tarifgespräche weitergingen, doch werde es keine Einigung um jeden Preis geben. Auch er zeigte sich bereit, notfalls bis Sonntag zu verhandeln.

Während der Autobauer BMW hofft, seine Produktion aufgrund der Streikaussetzung bei der ZF Getriebe GmbH am Montag wieder aufnehmen zu können, muss Volkswagen in Wolfsburg am Freitag die Produktion von Autos einstellen. Grund sind die Arbeitsausfälle in den bestreikten VW-Fabriken in den neuen Ländern.