Blair: Mehr Iraktruppen nicht ausgeschlossen

Der Tod von sechs Militärpolizisten wirft Fragen nach der britischen Präsenz im Süden des Landes auf

LONDON dpa ■ Nach dem Tod von sechs britischen Soldaten im Irak schließt Premierminister Tony Blair die Entsendung weiterer Truppen nicht aus. Im Unterhaus lobte Blair die am Dienstag bei einem Feuergefecht getöteten Militärpolizisten für ihren „heroischen Einsatz“ im Südirak. Gegenwärtig hielten die Militärs die Truppenstärke von 14.000 Mann für ausreichend. „Aber falls mehr Soldaten gebraucht werden, stellen wir sie natürlich zur Verfügung“, sagte Blair gestern.

Der Premierminister bestätigte indirekt Zeugenaussagen aus dem Irak, wonach die Briten möglicherweise wegen als aggressiv empfundener Hausdurchsuchungen von aufgebrachten Irakern getötet wurden. Dem Zwischenfall in al-Madschar al-Kabir, einer Kleinstadt nahe der Stadt al-Amarah, waren nach britischen Presseberichten schwere Unruhen vorausgegangen.

Nach Angaben Blairs sollen britische Truppen so lange im Irak bleiben, bis das Versprechen erfüllt sei, ein „stabiles und wohlhabendes Land“ aufzubauen. Er fügte hinzu, dass bis zu 20 Länder angeboten hätten, in den nächsten Wochen „mehrere tausend Soldaten“ in den Irak zu entsenden. Verteidigungsminister Geoff Hoon hatte zuvor in einem Interview erklärt, eine Aufstockung des britischen Kontingents um etwa 5.000 Soldaten sei „im Bereich des Möglichen“.

ausland SEITE 10, meinung SEITE 12