Route entdeckt

Laut Atomgegnern werden die Castoren auf zwei Routen nach Ahaus fahren – die ersten am 1. Juni

AHAUS taz /dpa ■ Atomgegner wollen die zwei Routen der drohenden Castor-Transporte aus dem sächsischen Rossendorf ins westfälische Zwischenlager Ahaus zu kennen: Laut Transportgenehmigung des Bundesamtes für Strahlenschutz führe die Nordroute von Rossendorf über Bad Oeynhausen, Bad Bentheim und Ochtrup nach Ahaus, teilte die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ am Freitag mit. Im Süden gehe es über Kirchheim, Kassel, Dortmund und Bottrop nach Ahaus. Die Atomgegner rufen am 27. Mai und 1. Juni an den Autobahnkreuzen Kamen und Lotte-Osnabrück zum Protest auf.

Die drei Initaiven BI Ahaus, Münsterland gegen Atomanlagen und Widerstand gegen Atomanlagen (Wiga) gehen trotz Dementi weiter davon aus, dass die ersten Castoren am 1. Juni transportiert werden. „Die Polizei wurde für diesen Tag in Einsatzbereitschaft gesetzt“, sagt Wiga-Sprecher Matthias Eickhoff: „Wir stellen uns auf eine Woche mit Protesten ein“.

Unterdessen ist beim Länder-Streit um die Castoren keine Einigung in Sicht. „Sollte NRW dabei bleiben, ist fraglich, ob die Transporte in diesem Jahr stattfinden können“, sagte gestern ein Sprecher des sächsischen Umweltministeriums. NRW hatte abgelehnt, die Transporte der 18 Castoren auf drei Frachten zu reduzieren und setzt weiter auf Schienentransport statt des genehmigten Anfahrtweges über die Straße.

Die Atomgegner im Münsterland kritisieren die Landesregierung: „Wenn Höhn und Behrens fordern, den Castor auf die Schiene zu bringen, akzeptieren sie die Transporte“, so Eickhoff. CSC