Medienfahndung zu Ende

Der Mann, der eine Frau vor eine einfahrende S-Bahn gestoßen hat, hat sich gestellt. Augenzeugen taten nichts

Ugur I. befindet sich in Haft. In den vergangenen Tagen war unter tätiger Mithilfe der Boulevard-Medien mit Tatfotos wegen Mordversuchs nach dem „S-Bahn-Schubser“ gefahndet worden, obwohl er als polizeibekannt gilt. Der 19-Jährige, der am 2. Mai auf dem S-Bahnhof Reeperbahn eine 21-jährige Frau vor eine einfahrende S-Bahn gestoßen hat und dabei von der Videoüberwachungs-Kamera gefilmt worden ist, hatte sich am Donnerstagabend im Polizeirevier Silcherstraße gestellt. Ihm droht nun ein Verfahren wegen versuchten Totschlags.

Nach Informationen der Polizei gibt er zu, die Frau vor eine einfahrende S-Bahn gestoßen zu haben, er schweigt aber über die Gründe der Aggressionstat. Er gibt laut Polizei an, betrunken gewesen zu sein.

Das offenkundig zufällige Opfer hatte mitbekommen, dass Ugur I. zuvor in einen Streit verwickelt worden war, bevor er sie gestoßen habe. Eine Freundin konnte sie gerade noch vor einem Sturz auf die Gleise bewahren. Obwohl mehrere Personen Augenzeugen des Vorfalls vor Ort geworden sind, konnte er zunächst unbehelligt den Bahnhof verlassen. I. war als 11-Jähriger mit seinen Eltern aus Kurdistan nach Deutschland gekommen, seit der Ablehnung seines Asylantrags lebt er illegal in Hamburg. KVA