Auf nach „grün und flach“

Das Emsland will mehr sein als eine Werft und viele Schweine: Touristen sollen gelockt werden mit Kanutouren, Reit- und Radwanderwegen

Meppen dpa / taz ■ Spektakuläre Sehenswürdigkeiten sind im Emsland eher Mangelware. Deshalb versucht die Region jetzt mit anderen Pfunden zu wuchern, beispielsweise Kanutouren auf der Ems oder dem radfahrerfreundlichen Flachland. Mehr als 1.000 Kilometer Radwege winden sich zwischen Rheine (Nordrhein- Westfalen) im Süden und Papenburg im Norden. Und kein Berg, kaum ein Hügel, der die Tour zur Tortur werden lässt. Eine ausgeschilderte und ausführlich beschriebene Route führt 379 Kilometer an der Ems entlang von Emden bis Hövelhof, kurz vor Paderborn (www.emsradweg.de).

Ganz neu ist das durchgängige Reitwegenetz, das erste seiner Art in Niedersachsen. Dazu gibt es eine Reitwanderkarte und im Internet eine Datenbank, in der unter anderem Unterkunft für Ross und Reiter gesucht werden kann. Auch Informationen über pferdefreundliche Raststationen und Restaurants können abgerufen werden (www.reiterland-emsland.de).

Vor zehn Jahren haben die Emsländer, geplagt von Strukturschwäche, den Tourismus als Einnahmequelle entdeckt. Seitdem wurde investiert, in Radwege, Reservierungszentrale, 440 Kilometer Kanustrecke. Selbst die Emslandautobahn A 31, die Ende des Jahres durchgängig befahrbar sein wird, erscheint der Tourismus-Branche als Segen, obwohl die Region in erster Linie mit seiner Natur wirbt. „Wir freuen uns auf die Autobahn“, sagt Petra Rosenbach von der Emsland Touristik GmbH. An die Gefahr, dass die Reisenden das Emsland auf dem „Friesenspieß“ in Richtung Küste ohne Blick für die Schönheit der Region durchqueren, glaubt sie nicht. „Wer direkt bis zur Küste fahren will, macht das bereits jetzt.“

Weitere Infos unter www.emsland-touristik.de