Hungerstreiker frei

Tamile gestern überraschend aus Bremer Abschiebehaft entlassen. Menschenrechtsverein zufrieden

bremen taz ■ Fünf Tage nach Beginn seines Hungerstreiks ist der 23-jährige Tamile Kumaran N. gestern aus dem Bremer Abschiebegewahrsam entlassen worden. „Mit einer solch schnellen Entscheidung hatten wir nicht gerechnet“, kommentierte Viraj Mendis, der Sprecher des Internationalen Menschenrechtsvereins in Bremen, dies zufrieden. Der Verein hat sich für ein Bleiberecht des Tamilen eingesetzt, der als 16-Jähriger nach Bremen flüchtete. Er soll nach Sri Lanka abgeschoben werden.

Über die Gründe der unerwarteten Freilassung wurde gestern nichts bekannt. Möglicherweise hat der schlechte Gesundheitszustand des psychisch und physisch angeschlagenen Mannes den Ausschlag gegeben. Er war Mitte der Woche einem Ärzteteam vorgeführt worden. Dieses hatte vor schwerwiegenden Veschlechterungen durch die Folgen des Hungerstreiks gewarnt. „Kumaran befürchtet im Falle seiner Abschiebung Schlimmeres“, äußerten seine Freunde. Unterdessen kündigte der Anwalt Kumaran N.s an, einen Asylfolgeantrag stellen zu wollen. ede