UNO: Kein Konsens zum Kongo

Sicherheitsrat verlängert UN-Mission um einen Monat. Verstärkung verschoben

BERLIN taz ■ Die erhoffte Stärkung der UN-Mission in der Demokratischen Republik Kongo (Monuc) lässt auf sich warten. Bei der Abstimmung über die Zukunft der Mission, deren derzeitiges Mandat am 30. Juni ausläuft, kam gestern im UN-Sicherheitsrat lediglich die Verlängerung um einen Monat heraus. Bis Ende Juli soll nun endgültig über die Neuausrichtung der Mission entschieden werden, die sich bislang als machtlos gegenüber andauernden Kämpfen erweist.

Ein französischer Resolutionsentwurf über eine Verstärkung der Mission auf der Grundlage entsprechender Vorschläge des UN-Generalsekretärs Kofi Annan stößt nach Informationen der taz noch nicht auf einhellige Zustimmung im Sicherheitsrat. Derzeit umfasst Monuc 4.246 Mann, davon 3.595 Soldaten. Im Gespräch war eine Vergrößerung der Mission auf bis zu 11.000 Mann mit einem robusten Mandat nach Kapitel VII der UN-Charta im gesamten Staatsgebiet des Kongo. Die Truppe sollte auch den Schutz der geplanten Allparteienregierung aus allen Kriegsparteien des Kongo in der Hauptstadt Kinshasa gewährleisten. Doch diese Regierung gibt es noch gar nicht. Kongos Kriegsparteien haben zwar einen Abschluss der Regierungsbildung bis 30. Juni versprochen, streiten aber noch miteinander. Ein UN-Sondergesandter wurde gestern in Kinshasa erwartet, um die Verhandlungen voranzutreiben. D.J.