Wettbewerb um das Schloss herum

Senatsbaudirektorin will Gestaltungswettbewerb für Schlossplatz ausschreiben. Rathausbrücke wird auf alt getrimmt

Für die städtebauliche Entwicklung des Areals rund um das Humboldt-Forum soll noch in diesem Jahr ein Gestaltungswettbewerb ausgeschrieben werden. Berlins Senatsbaudirektorin Regula Lüscher sagte am Montag, für das Umfeld des Schlossplatzes werde derzeit ein Gutachten in Auftrag gegeben, das die Aufgaben des geplanten Wettbewerbs festlegt. Die Ergebnisse des Gutachtens könnten noch im ersten Quartal 2009 vorliegen. Parallel dazu werde ein Bebauungsplanverfahren (P-Plan) vorangetrieben, das bis Sommer 2010 verabschiedet werden soll, betonte Lüscher.

Nach Ansicht der Senatsbaudirektorin soll der Wettbewerb Ideen für die Beleuchtung des Schlossplatzes, die Gestaltung der Schlossterrassen, das Gelände der Schlossfreiheit, aber auch für die Situation des ruhenden Verkehrs ab 2014 vor der dann fertigen Schlossrekonstruktion bringen. Fest steht, dass die Rathausbrücke an der südlichen Seite des Schlossplatzes im historischen Gewand neu gebaut wird. Und auch die Kopie einer Kopie wird es geben. Weil Lüscher es am Montag ablehnte, das originale, ins ehemalige Staatsratsgebäude integrierte Schlossportal IV zu verpflanzen, soll ein Nachbau es richten. „Dies bleibt dort“, sagte sie. Am Humboldt-Forum werde ein zweites Portal IV gebaut. „Das ist eben Ausdruck der Geschichte“, so Lüscher.

Die CDU kritisierte das Vorgehen zum Schlossumfeld. Der Senat agiere „völlig hilflos“, Lüscher habe „überhaupt keine Vorstellung“, monierte Rainer Ueckert, Bauexperte der Unions-Fraktion.

Lobende Worte für Lüscher dagegen fand Thomas Flierl, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Linken. Die Aufstellung eines B-Plans vor Ort sei der richtige Weg. Das Verfahren sollte jedoch neben dem eigentlichen Bauareal auch den Schlossplatz, den Bereich Lustgarten sowie den Uferbereich an der Spree umfassen, so Flierl. ROLA