Talent ist auf dem Platz

Sichtung des Kicker-Nachwuchses beim Uni-Fachbereich Sportwissenschaften

Alle wollen sie, viele sichten sie, manche sortieren sie schon (zu) früh gnadenlos aus: Aber was genau ist eigentlich ein Fußball-Talent? „Das wissen wir nicht“, musste Professor Dr. Horst Tiwald als Fazit eines zweisemestrigen Projekt-Seminars am Fachbereich Sportwissenschaften der Uni Hamburg einräumen. Weil aber auf dem Platz ohnehin die Wahrheit liegen soll, ging es gestern zum Abschluss beim großen Talenttag auf eben diesen.

Was im Vorfeld den Unmut einiger Amateur-Vereine provoziert hatte. Die hatten in der Veranstaltung eine verkappte HSV-Werbemaßnahme gewittert. HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer, der als Doktorand des Fachbereichs schon als Projektleiter in die Planungen involviert war, konnte diese Kritik nicht nachvollziehen. „Wir wollen“, so der Sportchef, „hier nicht den dicken Max machen, sondern sind immer bestrebt, auch mit anderen Vereine den Dialog zu suchen.“ Das eher dürftige Info- Angebot des FC St. Pauli war allerdings „übers Knie gebrochen“, wie A-Jugend-Trainer Dirk Zander zugab.

Den Kindern und Jugendlichen, zumal jenen, die weder in blauer noch brauner Bettwäsche (alp-)träumen, war das herzlich egal. Neben dem obligatorischen Kleinfeld-Turnier fanden sie besonders auf ihrem „Weg durch die Länderstraße“ zwischen Japan, Brasilien und Holland vielfältige Bewegungsangebote, die der Komplexität des nur scheinbar so einfachen Kickens gerecht werden sollten.

Der Talenttag an der Uni wird heute Vormittag für angemeldete Schulklassen fortgesetzt und beendet. FEY