Gott kann Kirchengehälter nicht zahlen

Die Demonstrationen haben nichts genutzt. Noch am vergangenen Freitag hatten 1.500 Menschen auf dem historischen Aachener Katschhof gegen Kürzungspläne des Bistums Aachen protestiert, doch gestern präsentierte der Kirchensteuerrat ein drastisches Sparkonzept.

Bis zum Jahr 2008 hat das Bistum Einsparungen in Höhe von 45 Millionen Euro beschlossen. Zudem wurde die Verwaltung aufgefordert, ein Sparkonzept für weitere 15 Millionen Euro zu erarbeiten. So sollen alle sieben Regionalstellen des Bistums bis zum Jahresende aufgelöst, Bildungsangebote reduziert und 230 Kindergartengruppen geschlossen werden. Rund 350 Arbeitsplätze sind bedroht. Betriebsbedingte Kündigungen seien nicht auszuschließen, sagte ein Bistumssprecher der taz.

„Das ist ein Tiefschlag“, kommentiert Josef Meiers, Sprecher der Angestelltenvereinigung Zukunft Arbeitsplatz Kirche (ZAK), die Pläne des Bistums. Er hofft nun, dass Landesarbeitsminister Harald Schartau (SPD) die Gründung einer Auffanggesellschaft für entlassene Beschäftigte genehmigt – für Kirchen wäre dies eine Ausnahme.

Das Bistum macht unter anderem sinkende Kirchensteuereinnahmen und Kürzungen von Landesmitteln für seine finanzielle Schieflage verantwortlich. Allerdings hatte das Management des Bistums auch versäumt, genügend Rücklagen zu bilden. KAN / FOTO: MICHAEL KLARMANN