kinderbetreuung
: Chance ergreifen

Für Eltern und Kinder im Ruhrgebiet stehen einige Veränderungen ins Haus. Über den Erfolg der offenen Ganztagsschulen lässt sich angesichts ihres kurzen Bestehens noch keine endgültige Aussage machen, auch wenn der Verband für Bildung und Erziehung (VBE) anzweifelt, dass das Konzept den bildungspolitischen Ansprüchen nach der Pisa-Studie genügt. Bei der Betreuung der kleineren Kinder ist das Bild klarer: Es gibt einen mindestens dreifachen Bedarf an Betreuung der unter Dreijährigen, als die Kommunen bereitstellen.

KOMMENTAR VON NATALIE WIESMANN

Beim GEO-Test wurden die Revierstädte für ihre mangelnde Kleinkindbetreuung abgestraft und trotzdem tut sich nicht viel. Zu lange hat man sich darauf ausgeruht, den Anspruch jedes Kindes auf einen Kindergartenplatz zu erfüllen. Land und Kommunen warten auf finanzielle Hilfe durch den Bund, um ihr Netz an unter Dreijährigen-Betreuung auszubauen. Verständlich, angesichts der miesen Haushaltslage. Doch die Verantwortlichen sollten jetzt schon die Chance ergreifen und frei werdende Kindergartenplätze umwandeln.

Die Kommunen müssen ohnehin die kirchlichen Kindergärten mitfinanzieren. Auch durch die Aussicht auf Bundesgelder könnten die Kommunen bereits jetzt der starken Nachfrage nach der Betreuung der unter Dreijährigen entgegenkommen. Wenn das Revier für junge Menschen mit Kinderwunsch hier halten möchte, bleibt ihm auch gar nichts anderes übrig, als ihre Wünsche zu erfüllen.