SSW außen vor beim Werftenverbund

Bremerhaven taz ■ Die Bremerhavener Schichau Seebeck-Werft (SSW), inzwischen zum zweiten Mal in einem Insolvenzverfahren, hat zuletzt Arbeit durch die Kieler HDW-Werft gehabt: Die Bremerhavener Schiffbauer durften Sektionen für Containerschiffe zusammenschweißen. Das ist der arbeitsintensive Teil der Fertigung im Schiffbau, die hohen Lohnkosten schlagen vor allem dort zu Buche. Seit 1998 hat die SSW-Werft alle betrieblichen Sonderzahlungen ausgesetzt, die Belegschaft hat auf Mehrarbeitszuschläge verzichtet und über „Arbeitszeitkonten“ praktisch auch auf Überstundenzuschläge. Der Lohnverzicht hat offenbar aber nicht gereicht, um einen erneuten Konkurs zu vermeiden. Für die Fortführung des Schiffbaubetriebes würde die Bremerhavener Werft eine Hausbank benötigen, die seit Jahren versäumte Investitionen nachholt und die aktuellen Schiffbau-Finanzierungen übernehmen würde.

Der jetzt neu gegründete Werftverbund wird zunächst die eigenen Kapazitäten auslasten, bevor noch einmal Unteraufträge nach Bremerhaven vergeben werden. Die SSW-Schiffbauer sind mit der Bildung des Verbundes zu einem kleinen Außenseiter im deutschen Werftensektor geworden, der sich allein über Wasser halten muss.

klaus wolschner