Kommentar: Games im Sportland
: NRW hat die Spiele!

Ganz Nordrhein-Westfalen jubelt. Das größte Bundesland hat die Spiele. Ein solches Szenario mag sich NRW-Sportminister Michael Vesper gewünscht haben. Doch statt Jubel und Begeisterung kommen auf die Landesregierung wohl nur Millionenkosten zu. 2005 werden die World Games in Duisburg stattfinden. Die Weltspiele der nichtolympischen Sportarten können nach einem finanziellen Kraftakt des Landeskabinetts wohl doch stattfinden. Das Land musste mit einer Millionen-Geldspritze aushelfen, weil die Stadt Duisburg organisatorisch und finanziell schlecht auf das Ereignis vorbereitet war. Nun müssen die NRW-Steuerzahler für „Sportarten“ wie Tauziehen und Kegeln in Duisburg aufkommen. Ein teurer Spaß für das Sportland NRW.

Kaum sind die World Games gesichert, da werden im Land schon wieder olympische Pläne geschmiedet. Stimmen die Gerüchte aus dem Landtag, dann ist NRW einer erneuten Olympia-Kandidatur nicht abgeneigt. Auch Sportminister Vesper scheint bereit für eine neue Runde. Das Scheitern Leipzigs bei der gestrigen Vor-Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees sollte den Verantwortlichen jedoch eine Lehre sein. Nur professionelles Management und finanzielle Kraft kann die Olympia-Funktionäre in Lausanne beeindrucken. Damit konnte weder Leipzig dienen noch der bereits 2003 ausgeschiedene Olympiabewerber Düsseldorf. Das Land ist hoch verschuldet. Beim globalen Milliarden-Spiel Olympia wird NRW auch 2016 kaum mithalten können. MARTIN TEIGELER