David Toop weiß allemal, dass die Störgeräusche voll Schönheit sind

„Haunted Weather“ (Staubgold/Indigo) Lesung von David Toop am 28.5. HAU II

In seinem neuen Buch taucht der britische Musiker und Musikjournalist David Toop („Rap Attack“, „Ocean of Sound“) im gewaltigen Pool der digital generierten Musik, und parallel zu diesem „Haunted Weather“ erscheint beim Berliner Label Staubgold eine von Toop kompilierte Doppel-CD mit weit über zwei Stunden Musik (Autechre, Oval, Alvin Lucier, Ryoji Ikeda etc.), deren Reichtum dann in diese 40 Zeilen zwängen zu wollen schon etwas Unangemessenes hat. So soll als erste Bedienungsanleitung nur gesagt sein, dass dieser Sampler elektronischer Musik eben nicht nur ein weiterer Sampler elektronischer Musik (aus dem dezidiert soundexperimentellen Lager) ist. Viel weiter ist das Thema gefasst, mit Freejazz, Soundscapes und Aufnahmen von schieren Umweltgeräuschen, dass man „Haunted Weather“ im Prinzip als Weltmusik/geräusch-Kompilation begreifen kann. So ist sie auch geschnitten. Als Kontinuum. Zwischen den Tracks gibt es keine Zäsur. Die Brüche (oder Schnittstellen) sind in den Stücken. Außerdem wird immer wieder gezeigt, dass Stille nicht der Gegensatz von Musik ist, sonderen dass sie daraus entsteht. Die CD erscheint am 24. Mai. Am 28. Mai wird David Toop sein Buch im HAU II vorstellen. TM