Neue Platten
: Monotekktoni lässt ahnen, dass die Schönheit das Störgeräusch sein könnte

Monotekktoni: „Tonfalle“ www.monotekktoni.de Konzert 27. 5. Ausland

Monotekktoni ist ein Soloprojekt von Tonia Reeh, die man von Das Zuckende Vakuum kennt, die sich nun Masonne nennen … alles ändert sich und bleibt sich doch treu. Wo früher kruder Noise war, ist jetzt immer noch das Störgeräusch. Dabei hört man auf „Tonfalle“ (das Album Vinyl only) die Sehnsucht nach der ungetrübten Schönheit, die sich genau dazu nicht wirklich traut. Fieses Fiepsen und Quengelsounds werden wie ein Schutzwall um die Lieder aufgehäuft, was aber immer wieder auch in einen schönen Fluss gebracht wird. Eine Art elektronischer Gamelan. Und wenn die Musik mal von einer Kaffeehauseleganz wie bei Portishead träumt, macht sie das mit einer Berliner Kratzbürstigkeit, die man wahrscheinlich gar nicht mehr wegbekommt, wenn man stets nur die Hinterzimmerclubs bespielen darf. Aber so sind das eben auch Popentwürfe mit realistischem Augenmaß; statt auf die Grandeur vertraut man aufs eigene Wohnzimmer. Mag abgeschabter hier sein, aber dafür würde Tonia Reeh wohl sagen, dass sie in ihrer Musik wirklich zu Hause ist. Ohne es sich deswegen gemütlich machen zu wollen. Davon singt sie in Deutsch wie in Englisch. Eine zerstrubbelte, eine in ihrer trotzigen Verzagtheit anrührende Platte. TM