Protest „Oben ohne“

Übungsplatzgegner demonstrieren zum Teil entkleidet vor dem Reichstag gegen Bombodrom-Pläne

BERLIN epd ■ Etwa 100 Gegner des Bombodroms haben am gestern Nachmittag vor dem Berliner Reichstag unter dem Slogan „Oben ohne“ gegen die in der Kyritz-Ruppiner Heide bei Wittstock geplanten Nato-Tiefflugübungen protestiert. Zum Teil entkleidet warben Anwohner der Heideregion sowie Mitglieder und Sympathisanten der Bürgerinitiative „Freier Himmel“ für einen Himmel ohne Jagdflieger und Lärmbelästigung.

„Oben ohne ist’s am schönsten“, „Freier Himmel über unserer Heimat“ oder „Wo Wahnsinn zur Normalität wird, wird Widerstand zur Pflicht“, hieß es auf Transparenten, die mit für den Protest gesammelten Miederwaren miteinander verbunden waren. Aus mitgebrachten Lautsprechern drang Tieffluglärm. Die Aktionsgemeinschaft „Freier Himmel“ kämpft seit Jahren mit Demonstrationen, Beschwerden oder Petitionen gegen die Inbetriebnahme eines rund 14.000 Hektar großen Luft-Boden-Schießplatzes in der Kyritz-Ruppiner Heide östlich von Wittstock. Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) will bis Mitte Juli über die weitere Nutzung des Areals entscheiden. Die Gegner des Projekts fürchten für den Tourismus in der Region Einbußen durch Tieffluglärm und Geschützdonner. Die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen sowie die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern haben die Pläne der Luftwaffe einhellig abgelehnt.

Eine Beschwerde der Bürgerinitiative gegen den geplanten Bombenabwurfplatz ist von EU unterdessen zurückgewiesen worden. Das EU-Umweltkommissariat halte eine „erhebliche Beeinträchtigung von Gebieten mit gemeinschaftlicher Bedeutung“ für „unwahrscheinlich“.