Schulalltag

betr.: „Zwei Lehrer, kein Gong“ (Spots von einem alltäglichen Tag der Bildung in Kreuzberg), „Gipfel der Verantwortungslosigkeit“ (Hiesige Bildungspolitik: Wochentags täuschen, sonntags quatschen), Kommentar von Christian Füller, taz vom 27. 6. 03

Die beiden oben genannten Artikel zeigen auf, worum es geht: Auf der einen Seite gibt es viele, viele engagierte Lehrer, die wie die beiden beschriebenen Kollegen erfolgreich und sehr kreativ Lösungen finden, wie sie trotz der miserablen Bedingungen noch vernünftig arbeiten können. Übrigens: Es wäre schön, wenn auch mal aus dem Bereich der Arbeit mit 15-Jährigen ähnlich positiv berichtet würde!

Christian Füllers vernichtender Kommentar zur Arbeit unserer Dienstherren trifft den Nagel auf den Kopf: Bildung ist ein Thema für Sonntagsreden, der Alltag ist seit zehn Jahren in Berlin von einer beispiellosen Kürzungswut geprägt, die inzwischen durch dreimalige Verlängerung der Arbeitszeit zu 20 Prozent Lohnkürzung geführt hat. Darüber hinaus werden sämtliche Erkenntnisse von Experten zu Pisa weitgehend ignoriert oder – wie das Beispiel der Vergleichsarbeiten im Fach Deutsch in diesem Jahr zeigt – fachlich dermaßen schlecht vorbereitet, dass ihre Durchführung für die betroffenen Kollegen eine Zumutung ist.

Bitte nicht locker lassen und vor allem auch weiter positive Beispiele aus dem Schulalltag bringen, damit endlich mal klar wird, was wir wirklich leisten!! IMKE FISCHBECK, Lehrerin in Berlin

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