Korrupte Sozialisten?

Affäre erfordert Neuwahlen in der Region Madrid

MADRID dpa ■ Wegen der Korruptionsaffäre um zwei abtrünnige Abgeordnete der spanischen Sozialisten (PSOE) wird es in der Region Madrid im Herbst wahrscheinlich Neuwahlen geben. Der sozialistische Kandidat für das Amt des Regierungschefs der Region, Rafael Simancas, erhielt am Montagabend auch im zweiten Wahlgang im Regionalparlament nicht die nötige Mehrheit. Die beiden „Deserteure“ Eduardo Tamayo und Teresa Sáez hatten sich enthalten. In der PSOE vermutet man, dass sie bestochen wurden, um eine Linksregierung zu verhindern. Sie wurden inzwischen von der Partei ausgeschlossen. Sollten die zwei Parlamentarier bis Ende August nicht zurücktreten, wären Neuwahlen fällig. Die Sozialisten fordern eine Untersuchungskommission, um den Skandal aufzuklären. Die PSOE wirft den zwei „Verrätern“ vor, Schmiergelder von einflussreichen Immobilienunternehmern und Bodenspekulanten angenommen zu haben. Tamayo und Sáez weisen die Anschuldigungen zurück.