Neues Asyl in Gladbeck

Gladbeck modernisiert die Unterkünfte für Asylsuchende

GLADBECK taz ■ Das 40 Jahre alte Asylbewerberwohnheim Horster Straße in Gladbeck soll komplett aufgegeben werden. „Das Gebäude steht am südlichen Eingang der Stadt, das ist da schon ein Schandfleck“, gibt Ullrich Hauska vom Sozialamt Gladbeck zu. Eine Sanierung der Anlage wäre zu teuer. Die Bausubstanz ist marode und es fehlt eine Zentralheizung. Zudem würden immer weniger Asylwohnheime benötigt – die Zahl der Asylbewerber in Gadbeck hat in den letzten drei Jahren stark abgenommen.

Bewusst setzt die Stadt auch auf eine Dezentralisierung der Heime. „Je größer und abgelegener die Heime sind, desto mehr bieten sie Angriffsfläche“, meint der Vorsitzende der Ratsfraktion der Gladbecker Grünen, Mario Herrmann. Trotz der Förderung der Integration gebe es immer wieder Konflikte mit der Nachbarschaft.

Vor einigen Wochen konnte eine zwölfköpfige Familie von der Horster Straße in private Wohnungen umziehen. Die restlichen vier Familien sollen folgen. Alternativ steht ein Umzug in ein Obdachlosen- und Übergangsheim bevor, dass zurzeit noch renoviert wird. Zentralheizung, neue Fenster und verbesserte sanitäre Einrichtungen sollen in Zukunft für erhöhte Lebensqualität sorgen. Die Unterkünfte außerhalb der Stadt sind allerdings nur durch eine Buslinie mit dem Zentrum verbunden. „Es ist sehr schwer einen Standort zu finden; die meisten befürworten zwar die Einrichtungen, doch niemand will sie in der Nachbarschaft haben“, räumt Ullrich Hauska ein.FRIEDERIKE FAUST