Brückenschlag gegen Umweltschutz

Morgen wird der Abschnitt der A20 über die Wakenitz-Niederung frei gegeben

Lübeck dpa ■ Mit dem „Brückenschlag“ über die Wakenitz-Niederung bei Lübeck überwindet die Ostseeautobahn A 20 jetzt die Landesgrenze zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. In Anwesenheit der Verkehrsminister Bernd Rohwer und Otto Ebnet (beide SPD) werden am morgigen Dienstag bei Groß Grönau zwischen den Anschlussstellen Genin und Schönberg die Brückenträger eingesetzt. Damit kommt der Bau der Autobahn, die ab 2005 Lübeck mit der polnischen Hafenstadt Szczecin verbinden soll, in einem der umstrittensten Abschnitte weiter voran.

Klagen und Einsprüche von Naturschützern und Anwohnern hatten eine Querung der Wakenitz im Zuge der A 20 jahrelang verzögert. Anfang 1998 stoppte das Bundesverwaltungsgericht den Bau in diesem Abschnitt des wichtigsten Straßenbauprojektes im Norden. Hintergrund waren die Vogelschutz-Richtlinie und die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union. Vor zwei Jahren gab das Gericht schließlich grünes Licht für den Weiterbau in Richtung Osten.

Eine fast 300 Meter lange so genannte Talraumbrücke soll künftig die Wakenitz-Niederung überqueren. Als Kosten wurden gut 18 Millionen Euro veranschlagt. Der gesamte Bauabschnitt zwischen der Anschlussstelle Lübeck-Genin und der Landesgrenze Mecklenburg-Vorpommern soll bis Dezember dieses Jahres fertig sein. Die Kosten werden auf 105 Millionen Euro beziffert. Damit wird die Autobahn durchgehend von Lübeck bis Rostock befahrbar sein. In Mecklenburg-Vorpommern ist dies derzeit zwischen Schönberg und Tribsees (zwischen Rostock und Greifswald) möglich.