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: „What Now, My Love“? Vielleicht doch auch wieder „Weiße Rosen aus Athen“. Nana Mouskouri in der Passionskirche

Nana Mouskouri in der Passionskirche, Marheinekeplatz, Montag, 24. Mai, 20 Uhr

Nana Mouskouri zählt zur raren Sorte jener griechischstämmigen Künstler, die sich dem landestypischen Nationalismus (nicht nur) in Sachen Musik (Melina Mercouri, Mikis Theodorakis) nie unterworfen haben. Hellas war ihr nie genug, die Welt eben gerade. Seit drei Jahren ist sie auch im linksalternativen Milieu akzeptabel, denn seither ist bekannt, dass sie mit Quincy Jones eine wunderbare Swing- und Jazzplatte in New York aufnahm. Eine sehr charmante Produktion, nicht allein wegen Titeln wie „What Now, My Love?“ oder „I Get a Kick out of You“. Sondern weil die Sängerin hörbar von Manhattan und dessen multikulturellem Gewusel angetörnt wirkt. Jedenfalls: Die Polydor hat das Album wieder veröffentlicht – heute Abend singt sie in Kreuzberg einige Stücke daraus. Aber nicht enttäuscht sein: Ihre Stimme ist nicht mehr die von früher, dünner, manchmal auch fragiler, sie klingt jedoch vor allem in den Höhen sehr, sehr brüchig – aber die Brille sieht wie die von früher aus, überhaupt hat sie sich nie verändert: eine Weltmusikerin, die sie schon war, als es den Begriff als Lob noch nicht gab. Diseuse ohne Intellektuellenallüre – grandios: Hingehen! Und brav sein: Dann, vielleicht, gibt sie „Weiße Rosen aus Athen“ in einer verjazzten Zugabe! JAF