Teuer in die Pleite

Ungeplant viele Arbeitslose gründen eine Ich-AG

NÜRNBERG dpa/taz ■ Die so genannte Ich-AG wird die Bundesagentur für Arbeit (BA) in diesem Jahr weit mehr Geld kosten, als erwartet worden war. Ursprünglich seien für die Zuschüsse für Existenzgründer 500 Millionen Euro eingeplant worden. Inzwischen rechnet die BA mit Ausgaben von rund 850 Millionen Euro in diesem Haushaltsjahr.

Mehr Arbeitslose als erwartet hätten sich in den vergangenen Monaten selbstständig gemacht und eine Ich-AG gegründet. „Die Leistungen der Ich-AG sind ein Rechtsanspruch“, erläuterte eine BA-Sprecherin. „Die Agentur hat keinen Einfluss darauf, wie viele Menschen das in Anspruch nehmen.“

Allein in den ersten vier Monaten 2004 führte die Existenzgründerhilfe zu fast 49.000 neuen Kleinstunternehmen, wie der Spiegel berichtet. Kritiker fürchteten jedoch, dass ein Großteil der Mittel wirkungslos verpufft. Denn die meisten Miniexistenzgründer gehen schnell wieder Pleite: Von Januar bis April seien bereits 14.000 Existenzgründer ausgestiegen, wie aus der jüngsten Agenturstatistik hervorgehe. Dies entspreche fast genau der Zahl der Neuanmeldungen von vor einem Jahr. UH