In eigener sache
: Kuh-Fotos

Die taz hamburg erscheint heute mit ungewohnten Fotos. Grund sind Pläne der Geschäftsführung in Berlin, zum Zweck weiterer Kostenreduzierungen die Fotoredaktion der taz hamburg aufzulösen. Die Fotografen Henning Scholz (21 Jahre bei der taz hamburg) und Markus Scholz (13 Jahre taz hamburg) sollen entlassen werden. Da Markus Scholz als Betriebsrat zurzeit nicht kündbar ist, soll ersatzweise der technische Anzeigengestalter Andreas Kapust (seit acht Jahren bei der taz hamburg) gekündigt werden und der Fotograf seinen Aufgabenbereich übernehmen.

Inzwischen ist durch das Arbeitsgericht Hamburg in dieser Sache eine Zwangsschlichtung eingeleitet worden. Im Verlauf dieser Gespräche – die heute fortgesetzt werden – ist dem Betriebsrat von der Geschäftsführung mitgeteilt worden, dass künftig die Bilder entweder von den RedakteurInnen und ReporterInnen selbst hergestellt werden oder auf Agenturfotos zugegriffen werden soll. Und wenn dort keine aktuellen Fotos zu einem Thema vorhanden sind, könnten „Symbolfotos“ eingesetzt werden – O-Ton der Geschäftsführung: „Wenn man über einen Bauernhof schreibt, nimmt man eben eine Kuh.“

Die Belegschaft der taz hamburg lehnt die Pläne der Geschäftsführung ab, da sie zu dramatischen Qualitätseinbußen führen. Zudem akzeptiert sie nicht, dass qualifizierte und langjährige Kollegen vor die Tür gesetzt werden sollen. Die taz-RedakteurInnen erklären darüber hinaus, dass sie nicht die Aufgaben der Fotografen übernehmen werden.

Belegschaft der taz hamburg