die anderen über antisemitismus in europa
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In Le Monde schreibt der Vorsitzende der jüdischen Studentenvereinigung in Frankreich, Raphaël Haddad: Innerhalb der letzten zehn Tage konnte man einen erschreckenden Wiederausbruch des Antisemitismus in Frankreich beobachten – meist am Rande propalästinensischer Demonstrationen. Grenoble, Bordeaux, Toulouse, Paris, Lyon, Metz: Die Liste der Städte, in denen antisemitische Aktionen stattgefunden haben, wird immer länger. Unser Albtraum ist wieder erwacht. Erst die Gebäude, dann Angriffe auf Personen. Beschmierte Geschäfte, angegriffene Synagogen, beschimpfte, bedrohte und geschlagene Juden. Noch vor Kurzem hätte niemand gedacht, dass solch eine heftige Antisemitismuswelle ausbrechen könnte. Wir müssen nicht erst auf einen Toten warten, um zum Frieden in der Republik aufzurufen.

Jyllands-Posten aus Dänemark kritisiert Aufforderungen zum Boykott jüdischer Geschäfte im eigenen Land: Der heimliche Hass gegen die einzige Demokratie im Nahen Osten und ihren Existenzkampf wird eingebunden in politische Naivität und selbstgerechte politische Korrektheit. Palästinensische Gewaltrhetorik und tatsächliche Gewaltausübung in Zusammenhang mit Nazi-Symbolen wecken Ahnungen einer dunklen Vergangenheit, die wir nicht vergessen und von der alle gelernt haben sollten.