Zafira verlässt Bochum

Das Bochumer Opel-Erfolgsmodell Zafira soll zukünftig an anderer Stelle gebaut werden

BOCHUM dpa ■ Ein Teil der Produktion des neuen Zafira wird ab 2006 aus dem Bochumer Opel-Werk ausgelagert. Hintergrund sei die erwartete große Nachfrage nach der neuen Version des Astra-Caravan, die ab August gebaut werde, sagte Opel-Sprecher Andreas Graf Praschma am Montag in Bochum. Entgegen einem Bericht der Zeitung Automobilwoche sei aber noch nicht entschieden, dass die Zafira- Produktion ins polnische Gleiwitz verlegt werde, betonte ein Konzernsprecher. Im Gespräch sei auch noch das Werk Rüsselsheim.

Beide Standorte hätten Vorteile, sagte der Sprecher. Rüsselsheim habe gute Chancen, weil es das modernste Autowerk sei und die nötigen Kapazitäten besitze. Gleiwitz könne mit dem Kostenvorteil punkten.

Der Sprecher wies den Vorwurf zurück, Opel wolle das Werk in Bochum schwächen: „In Bochum wird der Astra produziert, dessen Nachfrage stärker als erwartet ist.“ Opel habe sein Produktionsziel von 200 000 Astras in diesem Jahr bereits auf 230 000 aufgestockt. Nach oben hin sei keine zusätzliche Kapazität in Bochum vorhanden. „Also müssen wir die Zafira-Produktion auslagern und den freien Platz mit Astras auffüllen“, sagte der Sprecher.

Hauptgrund für die Umorganisation seien die hohen Fixkosten bei Opel. Bob Lutz, kommissarischer Chef von General Motors Europe (GME) kündigte gegenüber Automobilwoche radikale Schnitte an, um eine klare Struktur zu finden und Kosten zu senken. Dazu würden auch die Zuständigkeiten in Europa überarbeitet. So werde Opel die Produktion von 30 000 Vectra GTS vom britischen Werk Ellesmere Port nach Rüsselsheim verlegen.