Ende der Analogien

Per Knopfdruck hat Niedersachsens Ministerpräsident Wulff das digitale Fernsehzeitalter im Norden eröffnet

Hannover lni ■ Mit einem symbolischen Knopfdruck ist gestern in Hannover der Startschuss für das digitale Antennenfernsehen in Norddeutschland gefallen. Zunächst ist die neue Technik in den Ballungsräumen Hannover, Braunschweig, Bremen und Unterweser verfügbar, Hamburg hinkt hinterher und soll erst im November dazukommen. 16 Programme sind in verbesserter Bildqualität digital über Antenne empfangbar.

Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) sagte beim Festakt in Hannover, das digitale Antennenfernsehen (DVB-T) dürfe nicht auf Ballungsräume beschränkt bleiben. Das Angebot müsse flächendeckend bereitgestellt werden. Der NDR habe signalisiert, dass er eine breite Versorgung anstrebe, sagte Wulff. Die privaten Sender zeigen sich bislang noch zurückhaltend.

Fernsehzuschauer, die ihr TV-Programm bisher nur über Zimmer- und Dachantenne empfangen, brauchen nach der Umstellung ein spezielles Empfangsgerät. Dieses kostet im Handel um die 100 Euro. Antennenfernsehen galt bislang als veraltet und war durch Kabel- und Satellitentechnik weitgehend verdrängt worden. Für diejenigen, die per Kabel und Satellit fernsehen, ändert sich mit dem so genannten DVB-T Fernsehen nichts.

Der ARD-Vorsitzende und NDR-Intendant Jobst Plog sagte, der Startzeitpunkt für das neue digitale Antennenfernsehen sei pünktlich zur im Juni beginnenden Fußball-Europameisterschaft ausgesucht worden. „Mit unseren digitalen Kanälen werden wir den Zuschauern noch mehr Sport bieten können, als bislang analog“, so Plog. Der Vorstand für Medienpolitik und Regulierung bei der ProSieben SAT.1 Media AG, Jürgen Doetz, sagte, DVB-T sei „die einzige Chance zu Reanimaton der terrestrischen Rundfunkverbreitung“.