Leichter und teurer

Erstes Leitwerk vom Airbus A380 enthüllt. Lufthansa will noch mehr Geld für den Airbus lockermachen

Stade dpa ■ Niedersachsen will den Ausbau des Technologiezentrums für Kohlefaserverbund-Werkstoffe (CFK) in Stade weiter fördern. „Dieses CFK-Valley verspricht beste Aussichten für ein dynamisches Wachstum“, sagte Wirtschaftsminister Walter Hirche (FDP) gestern bei der Enthüllung des ersten Seitenleitwerks aus CFK für den neuen Airbus A380 in Stade. Als führender Leichtbau-Werkstoff lasse sich CFK künftig auch im Autobau einsetzen. Das Land unterstütze dazu ein Pilotprojekt mit 2,1 Millionen Euro.

Das Stader Airbus-Werk produziert für den A380 neben dem Seitenleitwerk auch die so genannte Druckkalotte für den Rumpf sowie die mittlere und äußere Landeklappe aus CFK. Im Vergleich zu Stahl beträgt die Gewichtsreduzierung bei CFK rund 70 Prozent. Die A380-Leitwerke sind fünf Mal größer als die der A320-Familie. Das erste Seitenleitwerk aus Stade wird im Lauf dieser Woche ins Hamburger Airbus-Werk transportiert. Die Endmontage erfolgt in Toulouse.

Im März war in Hamburg die erste Rumpfsektion für den doppelstöckigen A380 fertig gestellt worden. Bisher liegen 129 feste Bestellungen für das Großraumflugzeug vor.

Zu den größten Kunden gehört dabei die Lufthansa. Die deutsche Luftfahrtgesellschaft hat gestern bekannt gegeben, dass sie sich über eine Kapitalerhöhung neues Geld für den Kauf des A380 besorgen will. Das Unternehmen hatte 2001 15 Exemplare des größten Passagierflugzeugs bestellt.

Zum Einsatz dieses neuen Airbus-Jets müssten Pisten verstärkt und Empfangsbereiche an Flughäfen umgebaut werden. Um die Wartungskosten für den A380 gering zu halten, hat die Lufthansa in der Vorwoche einen Kooperationsvertrag mit Air France geschlossen. Beide Firmen wollen auch anderen Gesellschaften die Wartung des neuen Flugzeuges anbieten.