WOCHENÜBERSICHT: KONZERT
: Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Die Tonträgerindustrie steckt in der Krise, der Konzertbetrieb brummt. Muss also niemand mit sich allein tanzen, und das geht auch mit alten Vertrauten. Oasis zum Beispiel. Schon lange mit dabei und immer noch Großhallenrocker, die dann aber doch nicht größer als die Beatles geworden sind. Spielen am Sonntag in der Arena. Noch länger im Geschäft und mittlerweile in die Clubliga abgestiegen, die Stranglers (am Samstag im Columbiaclub), die im Augenzwinkern der Ewigkeit vielleicht aber schwerer als Oasis wiegen. Letztgültiges müssen die nachwachsenden Generationen entscheiden. Und aus der Abteilung „heutige Musik“: hätte man am Samstag im Bang Bang Club die Towers of London, die tatsächlich aus London kommen und sich gar nicht scheuen, auf die alten Mittel zurückzugreifen, was dann mit tüchtigen Bratzgitarren und dem aufmunternden Mitgrölen aus den Südkurven der Melodien frischwärts zu einem Rotznasenrock führt, zu dem selbst alte Sweet-Fans mal wieder in ihre Plateaustiefel steigen könnten. Fragt man aber rum, wo noch an Visionen gearbeitet wird, wird einem der Chor der Kritiker mit einem fröhlichen Animal Collective antworten. Eine Stimme daraus, nämlich die der taz: „Mit ihrem neuen Album ‚Merriweather Post Pavillion‘ lösen Animal Collective ein, was tausende von Musikkritikern ihnen immer schon unterstellten: dass sie die wichtigste Band der Welt sind. Hymnisch singen sie vom Glück der Selbsterfindung durch Feier der Vielfältigkeiten.“ Das Album ist ganz frisch, die Band spielt ihren neu geordneten rockpsychedelischen Weirdo-Folk am Sonntag im Postbahnhof. Nicht spielen werden die eigentlich auf kommenden Freitag im Live at Dot angekündigten Wire. Weil sich der Bassist bei einem Haushaltsunfall die Hand verletzte, wurde die Tour der Band (die in etwa so schwer wiegt wie die Stranglers) in den März verschoben.

The Stranglers: Columbiaclub, Sa, 21 Uhr. VVK: 24 €

Towers of London: Bang Bang Club, Sa, 22 Uhr. 13 €

Oasis: Arena, So, 20 Uhr. VVK: 36 €

Animal Collective: Postbahnhof, So, 21 Uhr. VVK: 15 €