Wollige Brummer unterwegs

Hummeln summen derzeit wieder verstärkt herum. Der NABU liefert Infos zu der dicken Verwandten der Biene

taz ■ Puschelig, dick und rund brummen sie in jedem Jahr auch durch Bremen: Die Hummeln sind wieder los. Und jedes Jahr aufs Neue stellen sich Hummelsympathisanten die entscheidende Frage: Sind die pelzigen Viecher eigentlich gefährlich?

„Hummeln sind zwar mit der Honigbiene eng verwandt, es gibt aber trotzdem gravierende Unterschiede,“ erklärt Sönke Hofmann vom Naturschutzbund (NABU). Ähnlich wie die Bienen sammeln Hummeln den Nektar aus Blüten. Allerdings ziehen sie eher auf eigene Faust los und sammeln nur von den ertragreichsten Blüten. Das unterscheidet sie von den Bienen, deren Tänze eine hochentwickelte Kommunikation über Nektarquellen ermöglichen.

Wie alle Insekten leiden die Hummeln unter dem Einsatz von Pestiziden. Zwar sind gerade im Sommer viele von ihnen unterwegs, doch täuscht das Bild: Viele Arten sind inzwischen vom Aussterben bedroht. Wer den Brummern also das Leben erleichtern möchte, sollte in seinem Garten auf den Einsatz von Giften verzichten und möglichst viele Flächen statt mit Rasen mit Blumen bepflanzen.

Im Gegensatz zu den riesigen Stöcken der Bienen mit 80.000 oder mehr Bewohnerinnen, leben Hummeln in eher beschaulichen Gruppen. „Je nach Art umfasst ein Volk bis zu 500 Hummeln“, erläutert Hofmann. Daraus resultierten auch die Unterschiede in der Behausung. Hummeln legen keinen Stock an, sondern nutzen alte Mäusenester oder Erdlöcher. Künstliche Nester wie in Holzkästen oder umgedrehten Blumentöpfen nehmen sie nur an, wenn diese mit Holzwolle oder Heu gefüllt sind.

Und sind Hummeln denn nun gefährlich? Auch darauf hat Hofmann eine Antwort: „Eigentlich sind sie so gemütlich, wie sie aussehen, aber wenn man sie vorsätzlich reizt, stechen sie auch schon mal und das tut genauso weh wie ein Wespenstich.“ ceh