„Es ist wichtig, nicht zu vergessen“

Preisverleihung für den Jugendwettbewerb „Dem Hass keine Chance“ im Rathaus

Bremen taz ■ Von den holzgetäfelten Wänden der ehrwürdigen oberen Rathaushalle hallt fröhliches Stimmengewirr wider. 500 Kinder und Jugendliche haben sich, um von Bürgermeister Henning Scherf Preise für den mit insgesamt 2.500 Euro dotierten Jugendwettbewerb unter dem Motto „Was has(s)t du eigentlich?“ entgegenzunehmen. Mit verschiedenen Beiträgen demonstrierten die TeilnehmerInnen, wie man mit Zivilcourage gegen Hass und Gewalt vorgehen kann. Außerdem machten die SchülerInnen ganz persönliche Erfahrungen, während sie ihre Projekte ausarbeiteten.

Mario Lenz geht in die 7. Klasse der Integrierten Stadtteilschule am Leibnizplatz und hat mit seiner Theater AG an dem Wettbewerb teilgenommen. Zusammen haben die Schüler zwei Theaterstücke über „Kinder im Nationalsozialismus“ eingeübt. „Man merkt richtig, wie es den Kindern in der Zeit ging“, sagt Mario. Zusammen mit der ganzen Gruppe ist er in das ehemalige Konzentrationslager Neuengamme gefahren und hat dort an einer Führung teilgenommen, um sich vor den Proben mit dem Thema Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. „Nach diesen Erfahrungen kann man viel intensiver spielen“, findet Laura Brede, ein weiteres Mitglied der Theatergruppe. Die Schauspieler wollen in den Theaterstücken auf Einzelschicksale eingehen, die sich hinter Statistiken aus der Zeit des Nationalsozialismus verbergen. „Es ist wichtig, nicht zu vergessen“, finden alle.

Neben Theaterprojekten sandten die jungen Leute Gedichte, Filme und Bilder ein oder dokumentierten Anti-Rassismus-Projekttage. Der Hauptpreis ging an den Kunst-Leistungskurs des Geschwister-Scholl-Zentrums in Bremerhaven, der ein Plakat zum Thema „Freunde“ entworfen hatte. cg