Betr.: Mike Skinner

Frauen heißen bei ihm „birds“ und nicht „bitches“, seine Kumpels sind „geezer“ und keine „niggaz“: Als Mike Skinner alias The Streets vor zwei Jahren sein Debütalbum „Original Pirate Material“ herausbrachte, wurde er als Erfinder eines genuin britischen HipHop-Entwurfs gefeiert. Ähnlich wie Paul Weller in den frühen Achtzigern soulbegeistert durch die Straßen Londons rannte, adaptierte Skinner den Stil des HipHop. Geboren und aufgewachsen ist Skinner im nordenglischen Birmingham, seit einigen Jahren wohnt er in London. Die lakonischen Geschichten seines Debüts – es geht um Rangeleien auf Parkplätzen, verkiffte Abende vor der Playstation und die Sehnsucht nach dem wahren Rausch – fanden ihren Weg sogar in die USA, wo die Platte ein Überraschungserfolg wurde.

„A Grand Don’t Come For Free“ (WEA) heißt die lang erwartete neue Platte von The Streets. Es ist ein Konzeptalbum, das in der losen Folge von elf Songs eine Liebesgeschichte erzählt. Wieder geht es um die Welt des Geezer, jener aktuellen Ausgabe des britischen Poptaugenichts, dessen Universum sich aus Trinken, Drogenschlucken und Frauenhinterhergucken zusammensetzt. Wunderbar beiläufig rumpeln die selbst gemachten Beats, über die Skinner erzählt, wie er Ecstasypillen in seinen Socken am Türsteher vorbeischmuggelt. RAP