Pentagon feuert Karpinski

US-Armee suspendiert die Exleiterin von Abu Ghraib. Polen will seine Truppenstärke ab 2005 verringern

WASHINGTON/BAGDAD afp/dpa Die US-Armee hat die frühere Leiterin des Abu-Ghraib-Gefängnisses in Bagdad, Generalin Janis Karpinski, vom aktiven Dienst suspendiert. Aufgrund der Ergebnisse von Ermittlungen im Folterskandal werde Karpinski einer Reserveeinheit der Armee zugeteilt, zitierte die Washington Post eine Pentagonsprecherin. Die Suspendierung sei nach Angaben der Sprecherin nicht als förmliche Bestrafung zu werten.

Karpinski zeigte sich empört. Sie werde sich gegen ihre Suspendierung wehren. Die Brigadegeneralin wurde bereits nach Bekanntwerden des Skandals von ihrem Posten als Gefängnisleiterin abgelöst. Sie ist derzeit auf Heimaturlaub in den USA.

Unterdessen hat Polen angekündigt, sein Truppenkontingent im Irak von Anfang 2005 an deutlich zu verringern. Das sagte Verteidigungsminister Jerzy Szmajdzinski gestern im polnischen Rundfunksender Radio Zet, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Derzeit sind rund 2.400 polnische Soldaten im Irak im Einsatz, wo Polen an der Spitze einer multinationalen Truppe eine Besatzungszone verwaltet.

Eine Mörsergranate traf gestern in der irakischen Pilgerstadt Nadschaf einen der Eingänge der Imam-Ali-Moschee. Der arabische Nachrichtensender al-Dschasira zeigte Bilder der leicht beschädigten Moschee, die den Schrein des Imam Ali beherbergt, eines der wichtigsten Heiligtümer der Schiiten.

Bei der Explosion einer Autobombe vor einem Hotel in Bagdad wurde gestern laut Augenzeugen ein Kind getötet. Vier Menschen seien verletzt worden.