Landebahn startet mit Verspätung

Ausbau des Flughafens in Frankfurt verzögert sich um mindestens zwei Jahre. Neue Bauvarianten werden geprüft

FRANKFURT/M. dpa/taz ■ Der Ausbau des Frankfurter Flughafens, eines der größten Verkehrsprojekte in Deutschland, verzögert sich um mindestens zwei Jahre. Das kündigte Hessens Wirtschaftsminister Alois Rhiel (CDU) gestern an. Die geplante neue Landebahn geht damit frühestens 2009 in Betrieb. Ursprünglich sollte die Piste 2007 übergeben werden.

Hintergrund sind Probleme mit der Chemiefabrik Ticona, die nur wenige hundert Meter von der geplanten Landebahn im Nordwesten des Flughafens entfernt liegt. Die von Chemieunternehmen und Anrainern angerufene Störfallkommission des Bundes hatte wegen der Gefahr von Flugzeugabstürzen gegen die Ausbaupläne votiert. Die EU fordert nun eine Prüfung weiterer Bauvarianten neben der geplanten Nordwestlandebahn.

Die SPD im hessischen Landtag rügt, dass Ministerpräsident Roland Koch (CDU) die Verzögerung durch seine frühe Festlegung auf die Nordwestpiste selbst verschuldet habe. Die im Frankfurter Stadtparlament vertretenen Gegner des Flughafenausbaus (FAG) forderten, die Pläne zur Erweiterung zu begraben. Die Lufthansa erklärte, es sei richtig gewesen, München als zweites deutsches Drehkreuz neben Frankfurt auszubauen.

Mit der neuen Landebahn will die Fraport AG die Zahl der möglichen Starts und Landungen um rund 50 Prozent erhöhen. Im Gegenzug soll mit Inbetriebnahme der Piste ein Nachtflugverbot gelten. KOCH

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