Keine Atommüll-Demo

Polizeikurier bringt Ordnung in das Versteckspiel um Anti-Castoren-Demo auf der Autobahn: Sie bleibt verboten

AHAUS taz ■ Die Atomkraftgegner haben vorsorglich eine Autobahn-Demonstration auf dem Kamener Kreuz für den 1. Juni angemeldet. Sie befürchten an diesem Tag die geplanten Castor-Transporte von Dresden nach Ahaus.

Nachdem gestern verschiedene Medien ein polizeiliches Verbot der Demonstration veröffentlichten, wurden die Anmelder vom Polizeipräsidium in Unna im Dunkeln gelassen. Matthias Eickhoff vom Widerstand gegen Atomanlagen (WIGA) in Münster erhielt auf seine zwei schriftlichen Aufforderungen zur Stellungnahme keine Antwort. Auf Nachfrage von Eickhoff wurde eine konkrete Verbotsverfügung von mehreren Seiten der Polizei in Unna abgestritten. Dieses „unerfreuliche Versteckspiel der Polizei“ ist in den Augen von Matthias Eickhoff ziemlich unprofessionell, zumal sich die Polizei weiterhin weigere, ihre Bedenken schriftlich zu äußern. Ein Kooperationsgespräch im Polizeipräsidium Unna lehnte Eickhoff ab. Ein Polizeikurier hat nun dem Münsteraner Eickhoff das Demonstrationsverbot mündlich verkündet. Grund sei die hohe Unfallgefahr auf der Autobahn. Kooperativ will sich die Polizei zeigen, indem sie „bei Ortswechseln“ helfen will. Konkrete Vorschläge blieben nach Auskunft des WIGA Mannes aus. Die Atomkraftgegener wollen Widerspruch leisten.

ALEXANDRA GOJ