lokalkoloratur
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Nur wenige Wochen nach Amtsantritt traut sich die parteilose Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig im Gefolge von Bürgermeister Ole von Beust (CDU) nach Finnland – und riskiert, dass ihre bildungspolitische Überzeugung ins Wanken gerät. Davon wollte Dinges-Dierig gestern bei der Vorstellung der Reise nichts wissen: Die finnische Einheitsschule könne nur „bedingt“ als Vorbild für Deutschland gelten, da beide Länder „unterschiedliche gesellschaftliche und soziologische Strukturen“ sowie eine „andere Historie“ hätten. Deshalb möchte die Senatorin mit Finnlands Bildungsministerin Tuula Haatainen „im Kern“ nur über das finnische Berufsschulsystem sprechen. Die Gefahr, dass der direkte Kontakt mit dem Schulalltag Dinges-Dierig doch noch mit neuen bildungspolitischen Ideen infiziert, besteht nicht: Wenn sie am 1. Juni nach Helsinki einfliegt, weilen Finnlands Schüler in den Sommerferien. KAJ