lokalkoloratur

Das Ende einer großen politischen Karriere: Endlich hatte mal einer den Sprung gewagt, von der freien Wirtschaft in die Politik zu wechseln, einer der geforderten Seiteneinsteiger. Einer, der die künstliche Trennung zwischen unternehmerischem Eigeninteresse und politischem Einsatz fürs Gemeinwohl aufzuheben versucht hatte. Einer, der mit seinem Engagement dafür geworben hat, dass man es nicht subalternen Abteilungsleitern in Ministerien überlassen muss, etwas fürs Wohl der eigenen Firma zu tun, sondern das ohne diesen umständlichen Umweg auch gleich selbst in die Hand nehmen kann. Das Tragische: Leider ist der Mann damit gescheitert, der Osten hat heutzutage immer noch – und das ist der eigentliche Skandal – ein paar staatliche Krankenhäuser. Es gibt immer noch weiße Hospital-Flecken in den fünf neuen Ländern, die noch nicht privatisiert sind. Die starren Verhältnisse im Osten waren nicht aufzubrechen. So wird das nie etwas mit der Einhalt im Kopf und im Portemonnaie. Ulrich Marseille, der Privatklinikenmogul der Hansestadt, hat gestern den Landesvorsitz der Schill-Partei in Sachsen-Anhalt niedergelegt und seinen Rückzug aus der Politik verkündet. AHA