Einzelhändler an der Leine

Die Tarifverhandlungen für die 60.000 Beschäftigten im Hamburger Einzelhandel sind vorerst geplatzt: Nachdem am Donnerstagabend die Hamburger Einzelhändler die Gespräche für „abgebrochen“ erklärt haben, da sie vom Hauptverband des Einzelhandels (HDE) zurückgepfiffen worden sind, hat die Gewerkschaft ver.di weitere Streiks angekündigt. „Wir bedauern, dass die Hamburger Arbeitgeber nicht die Courage haben, einen eigenen Abschluss zu tätigen“, sagt Verhandlungsführer Ulli Meinecke.

„Es ist bereits das zweite Mal, dass die Arbeitgeber von zentraler Seite aus an die Leine gelegt werden und für sinnvoll erachtete Regelungen nicht umsetzen dürfen“, sagt Meinecke. Die Verhandlungen hätten zwar ein Stadium gehabt, dass nur für beide Seiten schwer akzeptable Regelungen gehabt habe, dennoch sollte auf der Basis weiterverhandelt werden. „Das Fehlen der von uns geforderten Zuschläge ab 18 Uhr wäre für ver.di schwer annehmbar gewesen“, sagt Meinecke, „andererseits bewerten wir die Belegung alle vier Samstage im Monat mit Zuschlägen als einen echten Fortschschritt.“ Thomas Lemke von der Geschäftsführung des Hamburger Einzelhandelsverbands dazu. „Wir waren relativ nah an einem Abschluss.“

Auch bei Lohn und Gehalt hatte eine Annäherung über eine Niveausteigerung von zweimal 1,9 Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten bestanden. KVA