Keine Atempause

Beim Theaterhaus Mitte will man mit eigenwilligen Experimenten noch mehr Action „Mitte(n) im Hof“

„Höchste Eisenbahn!“ im Theaterhaus Mitte, Koppenplatz 12. Samstag, 20.30 Uhr, und Sonntag, 20 Uhr. Karten zu 8/5 Euro unter ☎ 2 85 89 32

Der Schauspieler an sich hat Grund zum Aufatmen: Es ist Sommerpause – Ferienzeit nach unzähligen Proben und Arbeitswochenenden. Ein Sommer ohne Mimen? Auch das Theaterhaus Mitte hilft die Lücke der großen Häuser würdevoll zu füllen: Es verlegt seine Bühne noch bis zum 20. Juli unter freien Himmel. „Mitte(n) im Hof“ ist jedoch mehr als Freilichttheater. Nachdem bereits im letzten Jahr auch Filme auf dem Programm standen, zeigt sich das Festival, wie das Logo des Theaterhauses, in neuem Licht: Kleinkunstprojekte, innovative Nachwuchsstücke und selten vorgeführte Kurzfilme mit musikalischer Begleitung verwandeln den Hof zwei Wochen in ein künstlerisches Gesamtprojekt, in dem eigenwillige und junge Stücke den Ton angeben. Die prämierten Inszenierungen des Theatertreffens der Berliner Hochschulen „Neutropolis“, insbesondere das Stück „Go with the Flow“ (11.–13. Juli) nach Margeret Mitchells Roman „Gone with the wind“, wie auch die „Dornröschen“-Installation, zeugen von originellem Experiment. Das Theaterhaus Mitte nutzt das Festival, um erstmals Eigenproduktionen des Hauses zu zeigen. Neu ist weiter der Schauspielwettbewerb „Fenstermonologe“, bei dem Schauspieler aus 36 Fenstern des Theaterhofes Monologe halten werden. Das Programm beginnt bereits am Nachmittag im „Hofcafé“ mit Inszenierungen für Erwachsene und Kinder und endet mit dem Nachtkino. An diesem Wochenende steht die Revuette „Höchste Eisenbahn!“ (Foto) auf dem Spielplan. Das Stück Friedrich Hollaenders wurde nach jahrzehntelanger Verschollenheit des Textbuches von den Regisseurinnen Maike Schaafberg und Ariane Wendland neu rekonstruiert und zeigt sich als eine temporeiche Nummernrevue im Kabarettstil der 30er-Jahre. Infos zum gesamten Festivalprogramm findet man unter www.theater-haus-mitte.de. mz