Premiere
: Das A.K.-System

Den Kapitalismus in seinem Lauf hält weder Ochs’ noch Esel auf, dichtete schon Walter Ulbricht. Und er behielt Recht. „Das A.K.-System“ des französischen Autors Lionel Spycher erzählt die Geschichte eines scheinbar ganz normalen Unternehmens in einer ganz normalen Krise, hin und her gerissen ist zwischen dem Mithalten mit der Moderne und dem Festhalten an Altbewährtem. A.K., der unsichtbare Chef, gibt Durchhalteparolen weiter.

Sehr humorvoll und mit viel Charme gestaltet Lionel Spycher diese skurrile Geschichte: Er beobachtet die fünf Mitarbeiter des Unternehmens bei ihrer individuellen Strategien im Umgang mit dem drohenden Untergang: Patrick, der Projektmanager, ist von den unkonkreten Aufträgen völlig überfordert, vertuscht es aber, indem er seine Mitarbeiter immer wieder zu mehr Aktivität treibt; seine Vorgängerin Ines durchschaut ihn und vertraut dem Erfolg der Ideen ihres Schützlings Marina; Arthur intrigiert bei Patrick gegen Marina, mit der er eine Affäre hatte; und Fiona setzt ihre weiblichen Reize ein.

Rettung ist allerdings nicht in Sicht, denn das Spiel um private und geschäftliche Interessen hat seine eigene Dynamik. So ist schließlich Patricks ureigenste Flucht aus der Misere in ein Leben mit Ackerbau und Viehzucht überraschend und konsequent zugleich …

Hüseyin Michael Cirpici inszeniert die Uraufführung im Moks am Theater Bremen. ASL

Dienstag, 20 Uhr, Moks