Briten geizen mit Truppen

Blair-Kabinett schickt 370 zusätzliche Soldaten nach Irak, weniger als erwartet. Experten: Aufstockung ist Kosmetik

LONDON rtr ■ Großbritannien wird 370 zusätzliche Soldaten in den Irak entsenden und seine Truppenpräsenz damit zunächst auf rund 8.900 Soldaten erhöhen. Der britische Verteidigungsminister Geoff Hoon signalisierte gestern zudem, zu einem späteren Zeitpunkt möglicherweise noch mehr Soldaten zu entsenden. „Wir beraten mit unseren Partnern in der Koalition über die Stärke und das Niveau der im Irak in den kommenden Monaten benötigten Truppen“, sagte Hoon vor dem Parlament.

Er zeigte sich zugleich optimistisch, dass nach der Verabschiedung einer neuen UN-Resolution für den Irak auch andere Länder ermutigt sein würden, Soldaten in das Land zu schicken. Seit Spanien nach einem Regierungswechsel seine Soldaten aus Irak abgezogen hat, war spekuliert worden, Großbritannien könne mehrere tausend zusätzliche Soldaten in das Land schicken. Die Briten kontrollieren die Region um Basra, wo der wichtigste Ölhafen des Irak ist. Die geringfügige Truppenaufstockung bezeichneten Experten als kosmetisch. „Das macht keinen großen Unterschied“, sagte Tim Ripley vom Centre of Defence and International Security Studies.