WAS MACHT EIGENTLICH ...die Reiterstaffel?
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Pferde sind der Traum junger Mädchen. Und des Bundesgrenzschutzes. Der findet die Vierbeiner so lieb, dass er vor zwei Jahren 45 gut gestriegelte Exemplare von der Berliner Polizei übernahm und damit vor dem verfrühten Gnadenbrot bewahrte. Für die verarmte Bundeshauptstadt war die berittene Truppe zu teuer geworden – jetzt wollte Otto Schilys Bundespolizei sie zum Schutz von Behörden, Flughäfen und Bahnstrecken einsetzen. Und weil der BGS vorher nie auf Pferderücken tätig war, richtete man für die Reiterstaffel sogar eine eigene Inspektion ein. 75 Beamte lebten ab sofort in Mensch-Tier-Symbiose mit „Ramses“, „Enzian“, „Davidoff“ und Co. Es hätte ewig so weitergehen können.

Wenn nicht der Bundesrechnungshof im Herbst behauptet hätte, dass die Bundesgrenzgäule nur sinnlos an Bahngleisen im Grunewald herumritten. Dass die berittene Taskforce den Bund rund 5,4 Millionen Euro im Jahr koste. Und dass das zu viel sei. Aber der Rechnungshof hat es sich zu einfach gemacht: Natürlich kann man von Staats wegen unmöglich auf etwas verzichten, nur weil keiner weiß, wofür man es braucht. Völlig korrekt urteilte somit der Rechnungsprüfungsausschuss des Bundestags, der jetzt den Bundesgrenzrössern ihren Dienst sicherte: „Die Reiterstaffel bleibt auf jeden Fall erhalten und ist aus Sicherheitsgründen für die Hauptstadt unverzichtbar.“ Eigentlich beruhigend: Selbst Beamtenpferde können hierzulande noch Karriere machen, ohne Sparzwängen zum Opfer zu fallen. NIC
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