Kirche vergrault Lesbe

Pastorin darf nicht mit ihrer Partnerin zusammenleben

GOSLAR dpa ■ Eine lesbische Pastorin aus Goslar darf nicht mit ihrer Partnerin im Pfarrhaus wohnen. Das Kirchengesetz stehe dem entgegen, erklärte gestern ein Sprecher der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig. Die Pastorin hat sich deshalb entschieden, ihre Kirchengemeinde in der Kreisstadt im Nordharz nach mehr als fünf Jahren zu verlassen. Sie will in eine Gemeinde bei Frankfurt/Main in eine „liberalere Landeskirche“ wechseln.

Die Kirchenordnung sehe kein Zusammenleben gleichgeschlechtlicher Partner im Pfarrhaus vor, sagte der Sprecher der Braunschweiger Landeskirche, Michael Strauß. Die Kirchenleitung bedaure den Entschluss der Pastorin, unter diesen Umständen ihren Posten aufzugeben. Sie habe hervorragende Arbeit geleistet. Die Landeskirche könne aber dennoch nicht gegen ihre eigenen Gesetze verstoßen.

Die Pastorin hatte sich erst vor einiger Zeit offiziell zu ihrer Homosexualität bekannt, weil sie wollte, dass ihre Lebenspartnerin zu ihr ins Pfarrhaus einzieht. Ihren Entschluss, Goslar zu verlassen, begründete sie mit den Worten: „Wie kann ich für einen Arbeitgeber tätig sein, der sich meiner schämt?“