Gegen den Wind
: Hirnriss aus der Steckdose

Es gibt sie wirklich, diese Menschen, bei denen der Strom aus der Steckdose kommt. Dieses Argument diente seit den 1980er Jahren dazu, die Nicht-Ersetzbarkeit der Stromerzeugung in großindustriellen Kraftwerken durch alternative Energien zu behaupten. Hirnrissig war es damals schon.

KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT

Kaum intelligenter ist es, jetzt gegen die Windkraft zu Felde zu ziehen. Nicht nur, weil diese Form der Stromerzeugung weitaus ökologischer ist als jede andere. Sondern auch, weil auf norddeutschen Äckern und Wiesen seit Jahren kein zusätzlicher Rotor mehr aufgestellt wird.

An Land gibt es nur noch Repowering – den Ersatz veralteter Anlagen durch neue, größere und leistungsfähigere. Höhenbegrenzungen sowie Abstandsvorschriften zwischen den Anlagen und zu Wohnhäusern lassen keine Ausweitung zu. Die Zukunft der Windenergie liegt ohnehin auf dem Meer, 30 Kilometer und mehr vor den Küsten, wo der Wind verlässlich bläst und badenden Touristen nicht die Sicht beeinträchtigt wird.

Fakten wie diese muss niemand akzeptieren. Man kann auch die Schönheit von Kohlekraftwerken, die entspannte Ruhe an Autobahnen oder die Steigerung der Erhöhung der Artenvielfalt durch Gewerbegebiete im Grüngürtel rühmen.

Oder keinen Strom mehr verbrauchen. Das wäre immerhin konsequent.