Windkraftgegner schlagen zurück

In Schleswig-Holstein formieren sich Gegner von Windparks. „Wir schließen uns zusammen, um unseren Platz zum Leben gegen die Windräder zu verteidigen“, sagte Mitinitiatorin Jutta Reichhardt bei der Gründung des Landesverbandes am Sonnabend in Hamdorf bei Rendsburg. „Windanlagen mindern die Lebensqualität und machen Menschen krank, verschandeln die Landschaft und das Kulturerbe, zerstören Lebensräume und damit die Artenvielfalt“, sagte Reichhardt. Doch betonte sie: „Wir sind keine Atomkraft-Befürworter oder Kohlekraft-Fans.“

In Deutschland drehen sich rund 20.000 Windenergieanlagen, 2.800 davon in Schleswig-Holstein mit weiterhin steigender Tendenz. Allerdings werden neue Windparks fast ausschließlich als Offshore-Anlagen weit vor den Küsten von Nord- und Ostsee errichtet.

Als negative Begleiterscheinungen nannte Reichhardt Belästigungen durch permanentes Flackerlicht, wenn tief stehende Sonne durch rotierende Mühlenflügel hindurch ins Fenster scheint, und Lärm. Dies greife die Gesundheit an, sagte Reichhardt. „Man wird nervös, kann Herz-Rhythmus- und Konzentrationsstörungen bekommen oder ein tinnitusartiges Brummen.“

Die Windanlagen verschandelten auch die Landschaft, sagte Reichhardt. Deshalb sinke in ihrer Sichtweite auch der Wert von Immobilien um 40 bis 60 Prozent. „Teilweise sind sie sogar unverkäuflich.“ DPA/TAZ