Betr.: "Schüler Hitler" im Atomschutzbunker The Story of Berlin

Manches Schulterklopfen kann sein Grauen haben. Als „authentischster Darsteller des Diktators“ wurde der Wiener Schauspieler und Regisseur Hubsi Kramar, der sich tatsächlich gerne an der Figur Hitler reibt, bereits gerühmt. Seine Inszenierung von Taboris „Mein Kampf“ zeigte er so in dem Wiener Männerheim, in dem einst auch der spätere Gröfaz nächtigte. Den Nestroy-Preis hat Kramar für diese Produktion bekommen. Jetzt ist er in „Schüler Hitler“ zu sehen, Kramars Dramatisierung des 1975 erschienenen Buchs „Mein Schüler Hitler“, das wiederum auf den Notizen von Paul Stieber-Walter basiert, in denen der Sprechpädagoge und Opernsänger seinen Unterricht mit dem Promischüler festgehalten hat. Der fand 1932 statt, weil Hitler – sich immer auch als Marketingprodukt verstehend – seine Stimmprobleme bei den öffentlichen Auftritten in den Griff bekommen wollte. „Schüler Hitler“, „eine kleine, brillant gespielte Groteske, in der man auch Details über Hitlers Atemwege erfährt“ (Süddeutsche), ist im Atomschutzbunker der Ausstellung „The Story of Berlin“ zu sehen.

„Schüler Hitler“ im Atomschutzbunker The Story of Berlin, Kurfürstendamm 207 (Eingang über Parkhaus Uhlandstraße). 1.–5./7.–12./14.–19. Juni, 20 Uhr. Eintritt: 15/12 Euro