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Bush kritisieren kann teuer werden in den USA. Eine Luxusvariante von Subversion leisten sich jetzt die Weinstein-Brüder, um Michael Moores Film „Fahrenheit 9/11“ in die Kinos zu bringen: Nach dreiwöchigen Verhandlungen um Moores Anti-Bush-Film haben sich der Disney-Konzern und die beiden Chefs der Produktionsfirma Miramax, Harvey und Bob Weinstein, geeinigt. Wie das Fachblatt The Hollywood Reporter am Freitag berichtete, kauften die Weinstein-Brüder als Privatpersonen aus eigener Tasche die Rechte an dem Film auf. Dabei soll es sich um eine Summe von rund sechs Millionen Dollar (fünf Millionen Euro) handeln.

Der mit der Goldenen Palme von Cannes ausgezeichnete Dokumentarfilm war von Miramax produziert worden. Disney-Vorstandschef Michael Eisner hatte der zum Konzern gehörenden Tochterfirma Miramax aber den Vertrieb des politisch kontroversen Films untersagt.

Als Privatbesitzer können die Weinstein-Brüder nun frei schalten und den Streifen über einen anderen Verleih in die US-Kinos bringen. Moore strebt für den Film einen symbolträchtigen Kinostart am Wochenende vor dem 4. Juli, dem amerikanischen Unabhängigkeitstag, an.

Nach US-Medienberichten haben große Filmverleiher wie NBC Universal’s Focus Features und Paramount bereits Angebote für die Verleihrechte von „Fahrenheit 9/11“ gemacht. Nach einer Mitteilung des Disney-Konzerns sollen alle Profite aus dem Verkauf des Films, die an Miramax oder Disney gehen würden, an eine wohltätige Einrichtung weitergegeben werden. Das klingt nach einer Robin-Hood-Aktion, und der ist schließlich auch ein Disney-Held.

Eigenlob stinkt, sagte man früher und könnte meinen, auch heute würde gelten, dass die eigene Arbeit unverdrossen die beste zu finden weder für Objektivität spricht noch für Stil. Das Gesetz der Prominenz aber hebelt diese Regel aus und die Bewunderung vor dem Reichtum setzt noch eins drauf. Wer so viel verdient wie Joanne K. Rowling, Autorin der Harry-Potter-Romane, kann nicht wirklich irren.

So finden wir denn diese Meldung: Der dritte Harry-Potter-Film ist nach Meinung von Joanne K. Rowling der bisher beste. „Ich fand ihn toll“, sagte die bestverdienende Frau Großbritanniens am Sonntagabend nach der Europa-Premiere von „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ in London. „Es ist der beste bisher. Ich bin selbst eher ein Bücherwurm, aber ich sehe mir durchaus auch gern einen guten Film an.“

„Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ kommt an diesem Donnerstag (3. Juni) in die deutschen Kinos.