Peters kämpft um Chefposten bei der IG Metall

Der designierte Vorsitzende Peters will nicht auf seine Kandidatur verzichten und greift Noch-Chef Zwickel scharf an

FRANKFURT/MAIN taz ■ Kurz vor der Entscheidung im Machtkampf in der IG Metall ist Jürgen Peters in die Offensive gegangen: Der 2. Vorsitzende und ursprüngliche Kandidat für den Chefposten griff den scheidenden IG-Metall-Chef Klaus Zwickel mit scharfen Worten an. Die Vorwürfe Zwickels seien „böswillig und aus der Luft gegriffen“ und zielten darauf, „meine persönliche Integrität zu beschädigen“, sagte Peters gestern, einen Tag vor der entscheidenden Vorstandssitzung in Frankfurt.

Zwickel hatte Peters für die Streikniederlage im Osten verantwortlich gemacht und ihm Täuschung des Vorstands vorgeworfen. Peters erklärte hingegen, der Vorstand sei zu jeder Zeit und rechtzeitig über die einzelnen Schritte des Streiks und deren Folgen informiert worden. Es gehe nur darum, ihn, Peters, „mit haltlosen Unterstellungen“ zu demontieren.

Zwickel erneuerte gestern seine Vorwürfe sowohl gegen Peters als auch gegen den ostdeutschen Bezirksleiter Hasso Düvel, den Gewerkschaftsvorstand „faktisch getäuscht“ zu haben. Er forderte erneut, Konsequenzen aus der Nichtbeachtung von Vorstandsbeschlüssen und der Streikniederlage zu ziehen. Peters schloss einen Verzicht auf die Kandidatur für den Vorsitz erneut aus. Er habe sich „mit Punkt und Komma“ an die Beschlüsse gehalten. TOK

brennpunkt SEITE 5