Sparsamer Europa-Wahlkampf

Prominenz soll Bremer WählerInnen an die Urnen locken: Merkel und Fischer kommen

bremen dpa ■ Die Bremer Parteien schicken in den kommenden Tagen ihre Spitzenpolitiker in den Europawahlkampf. An diesem Donnerstag werden für die SPD Bürgermeister Henning Scherf und seine Vorgänger Klaus Wedemeier und Hans Koschnick in der Innenstadt um Wählerstimmen werben. Während die SPD auf bundespolitische Prominenz verzichtet, wartet die CDU am Tag darauf bei einer Kundgebung mit ihrer Parteivorsitzenden Angela Merkel auf. Für die Grünen werden am Mittwoch kommender Woche Bundesaußenminister Joschka Fischer und die Spitzenkandidatin Rebecca Harms in Bremen erwartet.

Aus Bremen sitzt derzeit nur die SPD-Politikerin Karin Jöns im Europaparlament. Die Grünen-Politikerin Helga Trüpel macht sich mit Platz 13 auf der Bundesliste ihrer Partei Hoffnungen, ebenfalls den Sprung auf die europäische Ebene zu schaffen. Nach den Berechnungen des Landesverbandes müssten die Grünen dazu bei der Wahl am 13. Juni bundesweit 11 bis 12 Prozent erreichen. Da die CDU nicht mit einer bundesweiten Liste antritt und der Bremer Landesverband relativ klein ist, hat ihr Spitzenkandidat Jörg Jäger bei der Wahl keine Chance.

Die Parteien bestreiten den Wahlkampf mit relativ kleinen Etats. Der SPD-Landesverband investiert zum Beispiel nach Angaben seines Geschäftsführers Roland Pahl rund 65.000 Euro – etwa ein Drittel der Summe bei der Bürgerschaftswahl im vergangenen Jahr. Allerdings würden bei der Europawahl wesentlich mehr Aktionen von der Bundespartei finanziert als bei der Wahl zum Landesparlament, sagte Pahl am Dienstag. Die Grünen geben nach Angaben ihres Landesgeschäftsführers Björn Weber rund 30.000 Euro aus. Auch dies entspricht ungefähr einem Drittel der Summe der vergangenen Bürgerschaftswahl. Auch die CDU will nach Angaben eines ihrer Sprecher einen vergleichsweise sparsamen Wahlkampf führen.