dokumentation
: „Wir haben keine Belehrung nötig“

So beklagte sich der italienische Staatssekretär Stefano Stefani in der Zeitung La Padania über die Deutschen:

„Wir kennen sie gut, die Deutschen. Diese stereotypisierten Blonden mit dem hypernationalistischen Stolz, schon seit jeher dazu indoktriniert, sich unter allen Umständen für die Klassenbesten zu halten. Und wie alle Klassenbesten versäumen sie keine Gelegenheit, sich anmaßend zu verhalten. [...] Die Deutschen sind es gewohnt, sich so zu benehmen. Sie essen unsere Spagetti, aber sie versäumen keine Gelegenheit, sie gleichzeitig auf einem Teller mit einem Revolver statt mit der Soße darzustellen. Sie fallen lärmend über unsere Strände her, aber sie vergessen nicht, vor Beginn der Reisesaison in ihrer meistgelesenen Tageszeitung Bild […] die Zahl der Autodiebstähle in Rimini oder sogar die letzten Statistiken der Mafiatoten auf Sizilien zu erwähnen.

Anlässlich der italienischen EU-Präsidentschaft hat der Spiegel keine bessere Titelseite gefunden als jene mit dem Foto von Berlusconi auf einem Thron mit der Überschrift „Der Pate“. Die Botschaft liegt auf der Hand: „Berlusconi ist ein Mafiaboss und Italien ein Mafialand voller mafiöser Wähler. […] Wir haben es nicht nötig, dass sie zu uns kommen, um uns zu belehren. Die Mafia ist Synonym für Tod und Leid. Ähnliche Anspielungen sind beleidigend.

Aber dieser Martin Schulz, der wahrscheinlich mit dröhnenden Rülpswettbewerben nach Bier- und Fressgelagen mit frittierten Kartoffeln aufgewachsen ist, ignoriert dies. Er ist aber fähig, sich empört und perplex zu zeigen, indem er mit seinen Mäuseaugen rollt und den öffentlichen Pranger für denjenigen verlangt, der eine einfache scherzhafte Bemerkung gemacht hat. […] Berlusconi hat ein Wort erwähnt, das die Deutschen aus ihrer Erinnerung löschen wollen. Das gleiche Wort, das die Deutschen auf opportunistische Weise nicht versäumen hervorzuholen, um es einem italienischen Minister, vielleicht der Lega, indirekt anzuhängen. […] Wir haben diese billigen Strategien satt. Das ist die typische Haltung der Unsicheren, die angreifen, wissend, dass sie verwundbar sind.“ DPA