Hannover sitzt auf Sondermüll

Nach der Entdeckung radioaktiver Altlasten in Hannover wird die Stadt den strahlenden Sondermüll nicht los. Der Kölner Entsorgungsbetrieb Remondis lehnte es ab, die 44 Tonnen Sondermüll aus Hannover im Rheinland endzulagern. „Für die Stadt geht jetzt die Suche nach einer neuen Deponie weiter“, sagte der Sprecher der Region Hannover, Klaus Abelmann, am Montag. Zuvor hatten bereits zwei andere Deponie-Betreiber abgesagt. Im Stadtteil List war im Sommer auf einem öffentlichen Platz eine erhöhte Strahlenbelastung gemessen worden. Das Gelände gehörte vor mehr als 100 Jahren der Chemiefirma Riedel de Haën.

Die Stadt habe sich freiwillig bereit erklärt, die Altlasten zu entsorgen, erklärte der Sprecher. Eigentlich ist die Region für die Entsorgung von Altlasten auch im Stadtgebiet zuständig. Im Februar sollen alle Haus- und Wohnungseigentümer im betroffenen Stadtviertel angeschrieben werden. „Wir werden ihnen mitteilen, ob sie ihre Grundstücke sanieren oder andere Vorsorgemaßnahmen treffen müssen wie zum Beispiel keine Obstbäume anbauen oder aufpassen, dass Kinder nicht im Garten spielen“, so Abelmann. Die Kosten für etwaige Sanierungsmaßnahmen – etwa das Abdecken des Bodens – müssten die Eigentümer selbst tragen. Allerdings will die Region nach Abelmanns Angaben versuchen, den Rechtsnachfolger der Chemiefirma auf juristischem Wege haftbar zu machen. DPA